"Unterwegs" - Gemeindebrief online

Wie schön, dass Sie sich für unseren Gemeindebrief "Unterwegs" interessieren! Hier finden Sie

  • einen geistlichen Impuls unseres Pfarrers
  • Wissenswertes rund um den Glauben und Theologie
  • ein Spiel für die Kinder
  • einen Rückblick auf Vergangenes

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Inspiration

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Theologie

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Blick zurück


„Lass dich inspirieren!“ – Gedanken zum Monatsspruch


„Zu dir rufe ich, Herr; denn Feuer hat das Gras der Steppe gefressen, die Flammen haben alle Bäume auf dem Feld verbrannt. Auch die Tiere auf dem Feld schreien lechzend zu dir; denn die Bäche sind vertrocknet.“ (Joel 1,19-20)
Wenn man sich die nationalen und internationalen Nachrichten ansieht, dann erfahren wir selten von etwas Gutem,  von allem anderen dafür umso mehr. Überschwemmungen hier, Brände dort, dazu noch ein Erdbeben oder Krieg, verrücktgewordene Politiker - es wird uns ein breites, besorgniserregendes Panorama präsentiert. Und was machen wir damit? Nun, die Reaktionen sind wohl genauso breit gefächert wie die Katastrophen: man kann von verzweifeltem Aktionismus bis zum stoischen Betrachten wohl alles finden.

Zu Zeiten des Propheten Joel herrschte eine vergleichbare Situation. Eine Heuschreckenplage und eine verheerende Dürre hatten die gesamte Ernte vernichtet, die Wirtschaft kam zum totalen Stillstand - der mühsam in Jahrzehnten zusammengetragene Wohlstand war in kürzester Zeit verloren gegangen.

 

 

Ähnlich wie heute waren auch damals die Menschen dem Materiellen verfallen, Dankbarkeit, Glaube und Gott waren selten gebrauchte Worte. Dies veranlasst Joel zu seinem Ausruf: 'Zu dir rufe ich, HERR' - der Prophet will seine Mitmenschen wachrütteln und daran erinnern, dass ihre (unsere) Lebensgrundlage die Schöpfung Gottes ist.
Kann dieser Ausruf auch uns wachrütteln? Können wir zu Glaube und Gott zurückkehren? Oder kreuzen wir unsere Arme und beschließen, dass wir nichts tun können, weil wir ja nichts ändern können?
An diesem Punkt möchte ich eine kleine Geschichte mit euch teilen, es ist die Geschichte eines kleinen Kolibris:
Eines Tages brach im Wald ein großes Feuer aus, das drohte alles zu vernichten. Die Tiere des Waldes rannten hinaus und starrten wie gelähmt auf die brennenden Bäume.
Nur ein kleiner Kolibri sagte sich: "Ich muss etwas gegen das Feuer unternehmen." Er flog zum nächsten Fluss, nahm einen Tropfen Wasser in seinen Schnabel und ließ den Tropfen über dem Feuer fallen. Dann flog er zurück, nahm den nächsten Tropfen und so fort.

 

All die anderen Tiere, viel größer als er, wie der Elefant mit seinem langen Rüssel, könnten viel mehr Wasser tragen, aber all diese Tiere standen hilflos vor der Feuerwand.
Und sie sagten zum Kolibri: "Was denkst du, das du tun kannst? Du bist viel zu klein. Das Feuer ist zu groß. Deine Flügel sind zu klein und dein Schnabel ist so schmal, dass du jeweils nur einen Tropfen Wasser mitnehmen kannst."

 

Aber als sie weiter versuchten, ihn zu entmutigen, drehte er sich um und erklärte ihnen, ohne Zeit zu verlieren: "Ich tue das, was ich kann. Ich tue mein Bestes."
Uns so schließe ich mich Joel an und rufe: 'Zu dir rufe ich, Herr, gib mir die Kraft zu tun, was ich kann; gib mir den Willen mein Bestes zu tun.'

 

Wir müssen nicht jeder allein die ganze Welt verändern, keine Lösung für alle Probleme finden - lasst uns doch alle einfach nur ein wenig mehr wie der Kolibri sein und darauf vertrauen, dass Gott dabei an unserer Seite bleibt.

 


„Lass dich informieren!“ – Theologie für Interessierte


"Du sollst nicht lügen"

 

„Du sollst nicht lügen“ – das haben wir schon als Kinder gelernt. Trotzdem haben die meisten Menschen im Lauf des Erwachsenwerdens auch gelernt, dass eine Lüge das Leben erleichtern kann. Manchmal ist es leichter zu sagen „Ich bin krank“, wenn man keinen Bock mehr auf die Einladung am Abend hat.  Oder manchmal ist es einfacher, sich verleugnen zu lassen: „Sag einfach, ich bin nicht da!“ So wimmelt man den Anrufer am leichtesten ab. Vielleicht sind diese Ausreden für den anderen sogar leichter verträglich, sagt man sich schnell. Dann kann es ja nicht so schlimm sein.

Aber insgeheim wissen wir natürlich, dass es nicht stimmt, denn umgekehrt ist es bitter, angelogen zu werden. Man fühlt sich hintergangen oder sogar verraten. Und andere anzulügen ist auch nicht einfach. Eine gute Portion schlechtes Gewissen ist bei den meisten Menschen sofort dabei.

Also doch strikt bei der Wahrheit bleiben? Im Normalfall ja, aber wir müssen auch bedenken, was die Wahrheit eigentlich ist. Dietrich Bonhoeffer hat einmal als Beispiel erzählt, wie ein Lehrer ein Kind vor der Klasse darauf anspricht, dass sein Vater trinkt. Das Kind antwortete: „Das stimmt gar nicht!“ Es hatte gelogen – und trotzdem, sagt Bonhoeffer, ist das die Wahrheit gewesen. Warum? Weil der Lehrer den Vater, das Kind und die ganze Familie öffentlich bloßgestellt hat und dem Vater die Würde genommen hat. Dagegen hat sich das Kind intuitiv gewehrt, um die Würde zu wahren. Das ist Wahrheit!

Sicher ist das eine ungewohnte Deutung. Sie kann uns aber im Alltag helfen. „Du sollst nicht lügen“, damit ist gemeint: Du sollst den anderen nicht hintergehen, nicht betrügen, ihm nicht die Würde nehmen. Im Gegenteil: Rede so, dass du den anderen achtest! Rede so, wie du selbst möchtest, dass man mit dir redet!

 

Dass uns das immer wieder gelingt, das wünscht Ihnen

Ihre Pfarrerin Sonja Straub


„Lass dich unterhalten!“ – Spiele für Kinder


„Lass dich erinnern!“ – Rückblicke in Bildern