Geschichte der Gemeinde

Gemeinde in Kürze

Symbolbild: Alte Bücher in einem Archiv

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Costa Rica wurde vor 60 Jahren von evangelischen Christen deutscher Sprache gegründet. Sie hat sich in San José als die Kirchengemeinde deutscher Sprache etabliert. Als eingetragener Verein organisiert sie sich selbständig und ist als religiöse Gemeinschaft staatlich anerkannt.

Sie ist mit der EKD (Evangelische Kirche in Deutschland) vertraglich verbunden. Die Gemeinde finanziert sich weitgehend selbst, und muss daher z.B. für das Gehalt der Pfarrerin, für Aufwendungen der Gemeindearbeit, sowie für den Unter- und Erhalt der Gebäude aufkommen. Von der EKD erhält die Gemeinde einen jährlichen Zuschuss von ca. 10-15% des Gesamthaushaltes.

Die Gemeinde ist eine offene christlich-protestantische Kirche, in der traditionelle Elemente deutscher Gottesdienstkultur gepflegt und auch moderne Formen des Gottesdienstes praktiziert werden. Im Vordergrund der Veranstaltungen stehen Begegnung und Austausch.

Menschen aller Konfessionen sind uns herzlich willkommen!

Die Gemeinde versteht sich als Anlaufstelle und bietet Raum für Menschen unterschiedlicher religiöser Prägung. Die Gemeinde ist zudem eine wichtige Vermittlerin deutscher Sprache und Kultur im Ausland.

Seit vielen Jahren besteht auch eine enge Zusammenarbeit mit dem der Humboldt-Schule, der Deutschen Botschaft, und durch Personen auch zum Club Alemán und anderen Institutionen.

Die Pfarrerin Sonja Straub ist von der EKD für einen begrenzten Zeitraum entsandt. Zu ihren Aufgaben gehört auch die Betreuung von deutschsprachigen Christen in Honduras, Nicaragua und Panamá.


Organisation und Finanzierung

Die Gemeinde ist eine selbstständige Vereinsgemeinde, die als religiöse Gemeinschaft anerkannt ist.

Daher finden monatlich Vorstandssitzungen statt, sowie einmal im Jahr eine Jahreshauptversammlung.

Gegenwärtig hat die Gemeinde ca. 220 Mitglieder. Sie ist dem Vereinswesen Costa Ricas verantwortlich, der Haushaltsplan ist jeweils mit der EKD abzustimmen.

Mit den Mitgliedsbeiträgen und Spenden wird das Gehalt der Pfarrerin, der Erhalt der Gebäude und alle weiteren Nebenkosten finanziert. Die Gemeinde erhält von der EKD eine Entschädigung für den Dienstauftrag der Pastorationsreisen der Pfarrerin in die Nachbarländer, außerdem unterrichtet sie gegen ein geringes Entgelt Ethik am Colegio Humboldt als Ortskraft.


Die Anfänge

Auch wenn die Einwanderung von einzelnen deutschen Familien sich bis in die Anfänge des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen lässt, ist von konkreter evangelisch-kirchlicher Aktivität erst Anfang der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts zu reden. Bis dahin waren es vor allem durchreisende Pfarrer bzw. auch der Pfarrer aus Guatemala, die bei ihren Besuchen Gottesdienste feierten und Taufen und Trauungen vollzogen.


Aufbruch

Nach dem zweiten Weltkrieg stieg die deutschsprachige Einwanderung stark an, ebenso auch die zeitlich begrenzte Präsenz von Auslandsdienstkräften z. B. von Firmen, der deutschen Schule und anderer Institutionen. Damit wuchs gleichzeitig der Wunsch nach regelmäßiger und verlässlicher evangelisch-pastoraler Präsenz.

Der erste Schritt dazu war die Gründung einer festen eigenen Gemeinde, die mit einer Versammlung im August 1955 verwirklicht wurde. Durch Kontaktaufnahme zu anderen lutherisch-kirchlichen Institutionen kam es 1958 dann zur Entsendung von Pfarrer Fred Wolf von der US-amerikanischen lutherischen Missourisynode, mit dem der Reigen des festen pfarramtlichen Dienstes in der Gemeinde in San José begann.

Durch die Entsendung des ersten EKD-Pfarrers verband sich mit der Pfarrstelle in Costa Rica auch das Reisepfarramt der EKD in die Nachbarländer Nicaragua, Honduras und Panama. In den ersten Jahren wurde auch noch San Salvador betreut.


Konsolidierung

Seit den 70er Jahren ist die Gemeinde dann beständig gewachsen. Die Gottesdienste wurden in der Regel im Wohnzimmer der Pfarrwohnung im Stadtteil Los Yoses gefeiert. Bei größeren Anlässen war die Gemeinde auch in der anglikanischen Schwesterkirche Kirche Good Shepherd zu Gast. Mit verschiedenen Aktivitäten wuchs die Gemeinde immer mehr zu einer eigenständigen Institution deutschsprachiger Kultur in San José.


Kirche und Gemeindehaus

Mit der ersten Pfarrfamilie 1984 wurde die Wohnungs- aber auch die Kirch- und Gemeinderaumfrage aufgrund von Platzmangel akut.

Dank einer großzügigen Einzelspende und durch Hilfe seitens der EKD, sowie des Lutherischen Weltbundes, konnte ein kleines Anwesen im Stadtteil Rohrmoser erworben werden. Die Produktionshalle wurde als Kirchraum hergerichtet, eine anliegende Wohnung bot Platz für die Pfarrfamilie und zunächst auch für die Gemeindearbeit, die z.T. im Wohnzimmer stattfand.

1987 konnte das leere Grundstück mit einem Gemeindesaal bebaut werden, der bis zum Ende des Jahres 2018 als Kindergarten/Maternal Arche Noah diente.

Weitere Baumaßnahmen folgten in den Jahren 2000 bis 2001 mit der Gestaltung des Eingangsbereiches der Kirche und einem weiteren kleinen Gemeindesaal.


Chronologie der Gemeinde

1955 Einführung Pfarrer Fred Wolff (entsandt von der Missourisynode)
1959

Anmietung des Pfarrhauses und Einweihung der Hauskapelle

1961

Einführung von Pfarrer Joachim Kobelius (entsandt vom Luterhischen Weltbund (LWB))

1962 Erster Gemeindebrief
1963 Aufnahme des Reisepfarramtes für Nicaragua, Honduras, San Salvador, ebenso des Religionsunterrichtes an der Humboldt-Schule
1966 Rahmenabkommen mit der EKD
1968 Die Gemeinde wird formell in den LWB aufgenommen
1969 Einführung von Pfarrer Dr. Veit Brügmann
1969 Satzung und offizielle Anerkennung
1981 Einführung von Pfarrer Moser
1984 Einführung von Pfarrer Ulrich Epperlein
1984 Erwerb des Gemeindezentrums in Rohrmoser und erster Ausbau
1985 Festliche Einweihung des Gemeindezentrums "Martin-Luther-Haus“ mit der heutigen Kirche
1987 Abschluss des Erweiterungsbaus (Kindergarten, aktiv bis 2018/ Einlieger-Wohnung)
1988/89 Pfarrer Ulrich Leube unterstützt die Gemeinde-, Jugend- sowie Seniorenarbeit.
1990 Einführung von Pfarrer Erwin Bäßler
2000 Einführung von Pfarrer René Lammer
2001 Umbau und Neugestaltung des Kircheneingangs
2003 Pfarrvikar Lars Pferdehirt kommt für zusätzliche Aufgaben
2003 Künstlerisch gestaltete Kirchenfenster werden installiert
2008 Einführung von Pfarrer Matthias von Westerholt
2012 Einweihung der neuen Orgel
2014 Einweihung der Glocke
2015 Jubiläum: 60 Jahre Evangelisch-Lutherische Kirche in Costa Rica
2017 Besuch von Margot Käßmann im Rahmen des Reformationsjubiläums
2017 Teilnahme am Gasthaus Ökumene in Wittenberg
2017 Einführung von Pfarrerin Sonja Straub
2023 Einführung von Pfarrer Jonas Rahn